Fashion-Kaufkraft in Europa: Große Unterschiede zwischen Ländern und Regionen
Wie viel Geld geben Europäer*innen für Mode aus?
Berlin, 24. Juni 2025 – Die neue Sortimentskaufkraft-Studie von NIQ-GfK analysiert das Fashion-Ausgabeverhalten in 25 europäischen Ländern und zeigt deutliche Unterschiede bei den Pro-Kopf-Ausgaben und der Bedeutung von Mode im Einzelhandel. Insgesamt geben die Menschen in den untersuchten Ländern 400,2 Milliarden Euro für Bekleidung und Schuhe aus. Die Unterschiede zwischen Ländern, aber auch innerhalb einzelner Regionen, sind wie zu erwarten teils enorm.

Luxemburg an der Spitze, Rumänien Schlusslicht
Im europäischen Durchschnitt gibt eine Person 772 Euro pro Jahr für Bekleidung und Schuhe aus. Luxemburg belegt mit 1.777 Euro pro Kopf den Spitzenplatz – mehr als 130 Prozent über dem Durchschnitt. Die Schweiz folgt mit 1.096 Euro, Norwegen mit 1.034 Euro. Schweden liegt mit 757 Euro pro Kopf nah am Durchschnitt. Deutlich darunter liegt Deutschland: Mit 547 Euro pro Person rangiert es auf Platz 18 und liegt rund 29 Prozent unter dem europäischen Mittelwert. Schlusslicht ist Rumänien mit 375 Euro – das entspricht nur 49 Prozent des Durchschnitts in Europa.
Modeanteil im Einzelhandel: Deutschland fast Schlusslicht
Neben den absoluten Ausgaben wurde auch der Anteil von Mode an der gesamten Einzelhandelskaufkraft erhoben. Während im europäischen Durchschnitt 11,1 Prozent der verfügbaren Einzelhandelskaufkraft in Mode fließen, liegt Deutschland mit 8,1 Prozent auf dem vorletzten Platz. Geringer ist der Anteil des Modekonsums an der Einzelhandelskaufkraft nur in Finnland mit 5,0 Prozent. Spanien hingegen führt die Liste mit einem Anteil von 14,8 Prozent an.
Regionale Unterschiede innerhalb der Länder
Auch innerhalb einzelner Länder gibt es starke Unterschiede im Kaufverhalten der Menschen in Städten und auf dem Land. So geben in Rumänien etwa geben die Menschen in der Hauptstadt Bukarest fast dreimal so viel für Mode aus wie im ländlich geprägten Kreis Giurgiu. In Italien übersteigen die Ausgaben der Mailänder*innen den nationalen Durchschnitt um über 30 Prozent. Ähnliche Tendenzen zeigen sich in anderen Hauptstadtregionen Europas wie in Paris, Lissabon oder London.
Methodik
Die Daten zur Sortimentskaufkraft stammen aus Analysen des Geomarketing-Bereichs von NIQ-GfK. Die Studie basiert auf dem beobachteten Einkaufsverhalten von Verbraucher*innen im Einzelhandel und modelliert daraus die regionale Kaufkraft für einzelne Warengruppen. Für die Kategorie Bekleidung und Schuhe – die im Fokus dieser Auswertung steht – wurde die verfügbare Ausgabesumme für 25 europäische Länder berechnet. Die Sortimentskaufkraftdaten liegen dabei flächendeckend für alle administrativen und postalischen Gebiete vor – von Ländern über Regionen bis hin zu fünfstelligen Postleitzahlen. Neben Mode werden insgesamt 16 Sortimentsschwerpunkte erfasst, darunter Nahrungsmittel, Elektrogeräte, Einrichtungsbedarf, Bücher, Freizeitartikel oder Gesundheitsprodukte.
Weitere Informationen zur Studie unter: https://nielseniq.com/global/de/news-center/2025/deutsche-sind-im-europaeischen-vergleich-modemuffel/
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