Studie zur Nutzung von Künstlicher Intelligenz in Deutschland
Wie sich Nutzungsverhalten und Wahrnehmung von KI verändert haben
Berlin, der 12. März 2025 – Generative Künstliche Intelligenz (KI) hat in den letzten Jahren zunehmend an Bedeutung gewonnen. Eine aktuelle Studie des TÜV-Verbands zeigt, wie verbreitet die Nutzung von KI bereits ist, welche Altersgruppen sie besonders intensiv einsetzen und welche Sorgen die Menschen hinsichtlich der Technologie hegen.

Verbreitung und Nutzung von KI
Die Ergebnisse der Studie zeigen, dass gut jede*r Zweite (53 %) bereits Erfahrungen mit generativer KI hat. Im April 2023, ein halbes Jahr nach der Einführung von ChatGPT, lag der Anteil bei 23 Prozent. Im Oktober 2024 waren es bereits 37 Prozent. Besonders auffällig ist die häufige Nutzung bei den 16- bis 35-Jährigen: 78 Prozent setzen KI-Anwendungen ein, während es bei den 36- bis 55-Jährigen 55 Prozent sind und bei den 56- bis 75-Jährigen 26 Prozent. 26 Prozent der Nutzenden sind sogenannte „heavy user“, die KI täglich oder mehrmals wöchentlich einsetzen. Die Studie zeigt auch geschlechtsspezifische Unterschiede: Männer nutzen KI mit einem Anteil von 60 Prozent häufiger als Frauen, von denen nur 45 Prozent angeben, KI-Anwendungen zu verwenden.
Häufige Anwendungsfälle von KI
Die häufigsten Anwendungsfälle für KI sind die Korrektur von Texten mit 50 Prozent, allgemeine Recherchen und die Nutzung als Alternative zur Internetsuche mit 48 Prozent sowie die Verwendung zu Unterhaltungszwecken mit 44 Prozent. Zudem nutzen 36 Prozent der Befragten KI für kreative Prozesse wie die Ideenfindung, 34 Prozent zur Problemlösung und 24 Prozent zur Erstellung und Bearbeitung von Bildern und Videos. Übersetzungen werden von 20 Prozent der Befragten mit Hilfe von KI durchgeführt.
Skepsis und Bedenken gegenüber KI
Trotz der zunehmenden Nutzung sind die Menschen skeptisch gegenüber der Verlässlichkeit der Technologie. 48 Prozent der Nutzer*innen haben nur geringes oder kein Vertrauen in die Richtigkeit der KI-Ergebnisse. 43 Prozent kritisieren, dass die Ergebnisse nicht konkret genug sind, während 31 Prozent der Meinung sind, dass KI-Antworten oft fehlerhaft oder falsch sind. Zudem äußern viele Menschen Bedenken hinsichtlich der Risiken, die mit KI einhergehen. 76 Prozent der Befragten sehen nicht abschätzbare Risiken in der KI-Technologie. Besonders große Sorgen bereiten Fälschungen und Manipulationen durch KI. 87 Prozent befürchten, dass Deepfakes zur Beeinflussung von Wahlen eingesetzt werden könnten und 83 Prozent sehen eine erhebliche Beschleunigung der Verbreitung von Fake News durch KI. Zudem sind 79 Prozent der Meinung, dass KI-generierte Bilder und Videos Wahlergebnisse beeinflussen können. 81 Prozent geben an, dass sie oft nicht erkennen können, ob Fotos und Videos echt oder manipuliert sind, und 77 Prozent sagen dasselbe über KI-generierte Texte.
Forderung nach Regulierung und Transparenz bei KI
Die Befragten fordern eine verstärkte Regulierung von KI. 90 Prozent sprechen sich für eine Transparenz- und Kennzeichnungspflicht für KI-generierte Inhalte aus. 83 Prozent halten eine verpflichtende Sicherheitsprüfung durch unabhängige Organisationen für notwendig. 80 Prozent befürworten gesetzliche Regulierungen, um die Entwicklung und den Einsatz von KI verantwortungsvoll zu steuern.
Methodik
Die Grundlage der Angaben ist eine repräsentative Online-Umfrage im Auftrag des TÜV-Verbands unter 1.001 Personen zwischen 16 und 75 Jahren. Die Umfrage wurde vom 16. bis 24. Oktober 2024 durchgeführt. Durchführendes Institut war die Forsa GmbH.
Weitere Infos hier: https://www.tuev-verband.de/pressemitteilungen/zwei-jahre-chatgpt
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