ARD/ZDF-Massenkommunikation Trends 2021
Mediennutzung im Intermediavergleich
Berlin, 16. September 2021 – Die aktuellen Ergebnisse der Langzeitstudie „ARD/ZDF-Massenkommunikation Trends 2021“ zeigen, dass Fernsehen und Radio auch in der Corona-Pandemie feste Orientierungspunkte bleiben. Aber auch die Nutzung von Streaming-Diensten nimmt weiter zu, vor allem bei Menschen mittleren Alters.
Die diesjährige ARD/ZDF-Massenkommunikation Trends 2021-Studie fand während einer durch große Einschränkungen des täglichen Lebens gekennzeichneten „Lockdown“-Periode statt. In der Corona-Pandemie ist die Mediennutzungsdauer um fünf Minuten auf 429 Minuten gestiegen. Wobei gut die Hälfte der Nutzungsdauer auf Bewegtbild-Angebote (222 Minuten, plus 9 Minuten) fällt. Radio, Musik, Podcasts und Hörspiele werden pro Tag knapp drei Stunden lang genutzt (177 Minuten, minus zwei Minuten.) Weniger als eine Stunde pro Tag (51 Minuten) wird gelesen.
Tagesreichweiten und tägliche Mediennutzungsdauer 2020 und 2021 im Vergleich
Im Vergleich zum Vorjahr machen sich sowohl Veränderungen der Tagesreichweite als auch der täglichen Mediennutzungsdauer bemerkbar. So ist die Tagesreichweite von Bewegtbild (2021 | 89 %) und Audio (2021 | 85 %) um jeweils 3 Prozentpunkte gestiegen. Besonders bemerkenswert hierbei ist die Altersgruppe der 30 – 49-Jährigen. Mit einem Plus von 25 Minuten verbringen sie deutlich mehr Zeit mit Bewegtbildmaterialien (2020 I 168 Minuten) als im Vorjahr. Bei allen weiteren Altersgruppen ist die Bewegtbildnutzungszeit ungefähr gleichgeblieben.
Die Tagesreichweite medialer Texte (2021 | 45 %) ist mit einem Minus von 2 Prozentpunkten gegenüber 2020 weitgehend stabil geblieben. Weniger gelesen haben vor allem die 50 – 69-Jährigen. Während sie 2020 noch 56 Minuten täglich mit dem Lesen verbrachten, sind es aktuell 43 Minuten. Erstmals hat 2021 in der Gesamtbevölkerung die Tagesreichweite der digitalen Texte die der gedruckten übertroffen.
Das beliebteste Audio-Medium ist das Radio, das mit 77 Prozent täglicher Nutzung mehr Menschen als je zuvor erreicht. Die markanteste Abweichung der Radionutzung zum Vorjahr zeigt sich in der Altersgruppe der 14 – 29-Jährigen. Mit einem Zuwachs von insgesamt 10 Prozentpunkten hören von ihnen derzeit 61 Prozent täglich Radio.
Streamingdienst-Potential bei unter 30-Jährigen ausgeschöpft
Die Musiknutzung über Streamingdienste steigt mit geringer werdender Dynamik. Die wöchentliche Musiknutzung liegt derzeit bei 37 Prozent. Auch hier sind die größten Zugewinne bei den 30 – 49-Jährigen. Aktuell hören 28 Prozent der 30 – 49-Jährigen wöchentlich Streamingdienste wie Spotify (2020 |25 %). Aber auch die Zahl der 50 – 69-Jährigen wächst in geringen Maßen. Die wöchentliche Streamingdienst-Nutzung der 50 – 69-Jährigen liegt bei 11 Prozent, im Vergleich zum Vorjahr ist dies ein Plus von 5 Prozentpunkten.
Methodischer Hinweis
Die Daten der ARD/ZDF-Massenkommunikation Trends basieren auf einer repräsentativen Dual-Frame-Stichprobe von insgesamt 2.001 deutschsprachigen Personen ab 14 Jahren in Deutschland. Die Studie wurde im Auftrag der ARD/ZDF-Forschungskommission vom Institut GIM durchgeführt und dauerte von Ende Januar bis Ende April 2021. Ausführliche Analysen werden in der Fachzeitschrift „Media Perspektiven“ (www.media-perspektiven.de) veröffentlicht.
Die Website www.ard-zdf-massenkommunikation.de hält Daten und ergänzende Informationen bereit.