Massenkommunikations Trends 2022
Mediennutzung Deutschland
Berlin, 28. November 2022 – Die aktuellen Ergebnisse der Langzeitstudie „ARD / ZDF-Massenkommunikation Trends 2022“ zeigen, dass die Fernsehnutzung nach der Lockdown-Periode und der Rückkehr in die ,,Normalität‘‘ stabil bleibt und die Radionutzung auf Vor-Corona-Niveau zurückgeht. Das lineare Fernsehen gehört für 65 Prozent der Befragten weiterhin zum Alltag.
Die Trends aus der aktuellen Studie aus 2023 finden Sie hier.
Tagesreichweiten und tägliche Mediennutzungsdauer 2022https://www.deutschlands-marktforscher.de/ergebnisse-der-ard-zdf-massenkommunikation-trends-2023
Im Vergleich zum Vorjahr machen sich Veränderungen am stärksten in der täglichen Mediennutzungsdauer bemerkbar. Die Tagesreichweite von Bewegtbild bleibt in 2022 mit 88 Prozent weiter auf dem hohen Niveau, jedoch ist Audio in 2022 mit 80 Prozent Tagesreichweite immer noch auf hohem Niveau, aber im Vergleich zum Vorjahr um 5 Prozentpunkte gesunken. Redaktionelle Texte werden pro Tag von knapp zwei Dritteln (63 %) der Menschen gelesen.
Weniger Videonutzung, mehr Lesen
Insgesamt sinkt die Mediennutzungsdauer auf 420 Minuten, das sind 9 Minuten weniger als im Vorjahr. Die Videonutzung fällt in 2022 auf 214 Minuten. Im Jahr 2021 waren es 222 Minuten. Die Audionutzung liegt in 2022 bei 170 Minuten (minus 7 Minuten gegenüber 2021). Die Zeit, die pro Tag mit Lesen verbracht wird, steigt auf 70 Minuten.
Jüngere nutzen zunehmend Bewegtbild
Die Altersstufe der 14- bis 29-Jährigen ist 2022 mit 94 Prozent die Gruppe mit der höchsten täglichen Bewegtbildreichweite. Auch die Nutzungsdauer dieser Gruppe ist gestiegen und liegt bei 194 Minuten. Der Bevölkerungsdurchschnitt liegt bei 214 Minuten. Der Anstieg ist nicht nur auf Streamingdienste und Social-Media-Plattformen zurückzuführen, sondern auch die Nutzung von Fernsehsender: Pro Tag werden 38 Prozent der 14- bis 29-Jährigen mit TV-Inhalten über die Mediathek- oder YouTube-Angebote der Fernsehsender erreicht. Besonders bemerkenswert sind die Menschen jenseits der 50 Jahre: Sie verbringen knapp 250 Minuten täglich mit Bewegtbild, überwiegend mit linearem Fernsehen.
Mediennutzung vom Linearen ins Digitale
Die Mediennutzung verschiebt sich zunehmend vom Linearen ins Digitale: Insgesamt entfallen 64 Prozent bei der Video-Nutzung auf lineares Fernsehen. Die jüngeren Altersgruppen haben dabei ein breiteres Nutzungsspektrum: Bei den unter 30-Jährigen entfällt auf lineares Fernsehen weniger als ein Viertel der Video-Zeit (22 %), bei den 30- bis 49-Jährigen gerade einmal die Hälfte (51 %). Mit Audio-Inhalten verbringen unter 30-Jährige dagegen immer weniger Zeit. Gegenüber 2021 geht die Nutzungsdauer deutlich um 17 Minuten auf 152 Minuten zurück. Zunehmend spielen Podcasts und zeitversetzte Radiobeiträge eine wichtige Rolle: Knapp die Hälfte der 14- bis 29-Jährigen (49 %) nutzen Podcasts mittlerweile regelmäßig, fast jede*r Fünfte (19 %) von ihnen wird täglich erreicht.
Methodischer Hinweis
Die Daten der ARD/ZDF-Massenkommunikation Trends basieren auf einer repräsentativen telefonischen Dual-Frame-Stichprobe von insgesamt 2.007 deutschsprachigen Personen ab 14 Jahren in Deutschland. Die Studie wurde vom 31.01. bis 10.04. 2022 im Auftrag der ARD/ZDF-Forschungskommission vom Institut GIM durchgeführt. Ausführliche Analysen werden in der Fachzeitschrift „Media Perspektiven“ (www.media-perspektiven.de) veröffentlicht.
Die Website www.ard-zdf-massenkommunikation.de hält Daten und ergänzende Informationen bereit.
Hier findet ihr die Ergebnisse der Massenkommunikation Trends aus dem Vorjahr.